200 Jahre Stiftung Salome Brunner

Die Stiftung Salome Brunner feiert 2024 ihr 200-jähriges Bestehen. Hier finden Sie alle Informationen zu unserem Jubiläumsjahr.

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Informieren Sie sich über unser Jahresprogramm. Es wird laufend ergänzt.

Auf einen Blick

Offizielle Feier

Offizielle Feier

Freitag, 17. Mai 2024, ab 15.00 Uhr

Wir feiern.
Offizielle Feier zu unserem Jubiläum an unserem Standort in Wabern – für geladene Gäste und unsere Mitarbeiter:innen

Offizielle Feier

Öffentliche Veranstaltungen

Öffentliche Veranstaltungen

Im Rahmen unseres Jubiläums finden folgende öffentliche Veranstaltungen statt:

Donnerstag, 25. April 2024, 17.00 Uhr
Buchvernissage «Glitzerfest im Tannenwald» - ein Bilderbuch speziell für den sprachheilpädagogischen Unterricht

In ihrem Buch «Glitzerfest im Tannenwald» erzählt Yolanda Henzer von der Freundschaft zwischen dem Eichhörnchen Squiri und der Elster Pica.

Die Bildergeschichte ist sprachheilpädagogisch und für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache (DAZ) aufbereitet. Zusätzlich entwickelte die erfahrene Heilpädagogin vielfältiges und fachlich fundiertes Unterrichtsmaterial. In ihrer Unterstufenklasse in der Sprachheilschule Wabern wurde dieses erprobt und mit Spielfiguren sowie einem Koffertheater ergänzt.

An der musikalisch umrahmten Vernissage lernen Sie die Autorin persönlich kennen und Sie erhalten einen Einblick in den Entstehungsprozess, das Buch und die ergänzenden Unterrichtsmaterialien. Ebenfalls können Sie das Buch und die Materialen vor Ort beziehen.

Wir freuen uns, Sie und Ihre Berufskolleg:innen bei uns zu begrüssen.

Donnerstag, 25. April 2024, 17.00 Uhr, Stiftung Salome Brunner, Standort Wabern, Eichholzstrasse 18, 3084 Wabern. Um eine Anmeldung fürs Apéro wird gebeten an info@stiftungsb.ch

Flyer


Dienstag, 20. August 2024, 17.00 Uhr
Präsentation Masterarbeit «Entwicklungslandkarte im Bereich schulische Logopädie» und Vorstellen Masterstudiengang Logopädie

«Fachkräftemangel Logopädie muss nicht sein: Logopädie ist ein attraktiver Beruf mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten!»

Die diplomierte Logopädin Joëlle Schuler untersucht in ihrer Masterarbeit die Kompetenzen und Tätigkeitsfelder von schulischen Logopäd:innen und zeigt die Bandbreite der beruflichen (Entwicklungs-)Möglichkeiten auf. Vorgestellt wird insbesondere die spezifisch für die Logopädie im schulischen Bereich adaptierte Entwicklungslandkarte.

Im zweiten Teil orientiert Dr. Erika Hunziker über den neuen, modular aufgebauten Masterstudiengang Logopädie der HfH (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Zürich). Mögliche Schwerpunkte sind Leadership und interprofessionelle Zusammenarbeit sowie Gesundheit oder Bildung.

Dienstag, 20. August 2024, 17.00 Uhr, Stiftung Salome Brunner, Standort Wabern, Eichholzstrasse 18 3084 Wabern. Um eine Anmeldung fürs Apéro wird gebeten an info@stiftungsb.ch.

200 – nicht mehr und nicht weniger

200 – nicht mehr und nicht weniger

Wir feiern 200 Jahre Stiftung Salome Brunner. Was steckt sonst noch alles in der Zahl 200? Was hätten wir gerne 200 Mal? Und was lieber nicht?

Wir haben unsere Schüler und Schülerinnen gefragt, wie sie die Zahl 200 darstellen würden. Die Resultate sind so bunt und vielfältig wie die Kinder und Jugendlichen selbst.

Lassen Sie sich überraschen!

Schulfeste

Wir freuen uns darauf, unser 200-Jahr-Jubiläum an jedem Standort mit einem Fest zu feiern. Eingeladen sind unsere Schüler:innen, deren Eltern und Freund:innen der Stiftung Salome Brunner. Die Feste sind nicht öffentlich.

3. Mai 2024
Schulfest Sprachheilschule Biel-Seeland, Sprachheilklasse Ins
Detailprogramm folgt mit der Einladung


3. Mai 2024
Schulfest Sprachheilsschule Wabern, Heilpädagogische Schule Wabern
Detailprogramm folgt mit der Einladung


2. Juli 2024
Schulfest Sprachheilschule Langenthal
Detailprogramm folgt mit der Einladung

Geschichte

Stiftungsgeschichte

Seit 200 Jahren fördert und betreut die Stiftung Salome Brunner Kinder und Jugendliche mit Sprach- und Lernbehinderungen.

1824: Gründung

«Für den Unterricht theilen sich die Zöglinge nach Alter und Fähigkeiten in zwei Klassen. […] und überdies werden auch das Nähen, Stricken (Lismen) und andere weibliche Arbeiten betrieben.»
(Jahresbericht 1835)

1822 ermordet ein gehörloser Sohn im Köniztal im Affekt seine Mutter. Der Mord sorgt für grosses Aufsehen. Als Reaktion gründet Burgerspitalverwalter Ludwig Albrecht Otth, der Vater eines anderen gehörlosen Buben, die «Taubstummenanstalt Bächtelen» für hörbehinderte Knaben.

1824 gründet die von Landvögtin Maria Salome Brunner-von Jenner – Otths Schwiegermutter – eine ähnliche Schule für Mädchen. Acht Mädchen, zwei Lehrerinnen, eine Köchin und eine Magd ziehen in eine feuchte Wohnung in der Enge in Bern. Hier leben sie gemeinsam als Wohn- und Arbeitsgemeinschaft – der Startschuss für die «Privat-Taubstummen-Anstalt für Mädchen».

ab 1824 - Weihnachtsfeste und Schulreisen

«Einen Glanzpunkt ganz besonderer Art in unserem Anstaltsleben ist jedes Jahr das Weihnachtsfest. […] im Chor wird die Weihnachtsgeschichte erzählt und werden darauf bezügliche Lieder recitiert – für Gross und Klein eine herzansprechende Feier!»
(Jahresbericht 1895)

1824 findet die erste Weihnachtsfeier statt.

1860 unternehmen die Mädchen ihre erste Schulreise. Danach gehören solche Ausflüge zum fixen Jahresprogramm. Meist sind die Schülerinnen mit ihrer Begleitung zu Fuss unterwegs.

1827 bis 1974 - Frühes Aufstehen, mehrere Umzüge

5.00 Uhr                          Aufstehen
6.00 Uhr                          Frühstück
7.00 – 9.00 Uhr               Laut- und Schriftsprache
9.00 – 11.00 Uhr              Handarbeiten
11.00 – 12.00 Uhr            Rechnen
12.00 Uhr                         Mittagessen
13.00 – 14.00 Uhr           montags, mittwochs, freitags: Schreiben 
                                          dienstags, donnerstags, samstags: Zeichnen

14.00 – 17.00 Uhr            Feld- und Hausarbeit
19.00 Uhr                          Nachtessen, anschliessend Handarbeiten
(Tagesablauf 1827)


1828 zieht die «Anstalt» aus der Wohnung in der Enge in das Brunnaderngut «Bei der Linde».

1833 steht erneut ein Umzug an: in den Böhlenstock oberhalb des Aargauerstaldens. Hier gibt es einen Stall und genügend Land zur Selbstversorgung.

1874 wird ein Haus in Grosswabern mit Umschwung für 71'000 Franken gekauft. Zu diesem Zweck wird aus der «Anstalt» eine Stiftung.

1924 lässt die «Anstalt» das Schulhaus in Wabern, das heutige Hauptgebäude, bauen. Die Lehrerinnen verfügen neu über Einzelzimmer. Zuvor haben sie – durch einen Vorhang abgetrennt – im Schlafsaal der Schülerinnen übernachtet.

1973 erfolgt eine Erweiterung der Räumlichkeiten, unter anderem mit Turnhalle und Schwimmbad.

ab 1824 - Finanzierung als Herausforderung

«Die Gesamtkosten der Anstalt [im Jahr 1834] von Fr. 3866 Rp. 6 auf [das] ganze Personal vertheilt, bringt per Kopf […] circa Fr. 168 oder töglich circa Rp. 46.»
(Jahresbericht 1835)

1856 übernimmt die kantonale Erziehungsdirektion erstmals einen Anteil der Lehrerlöhne sowie das Kostgeld für zehn Schülerinnen aus der «unvermöglichen Klasse».

1960 führt der Bund die Eidgenössische Invalidenversicherung ein. Die finanzielle Situation für alle Beteiligten verbessert sich.

2024 ist die Stiftung Salome Brunner nach wie vor froh um jede Spende. Dank ihnen lassen sich Schulreisen, Lager, Spielgeräte und kulturelle Veranstaltungen finanzieren.

ab 1824 - Nationale und internationale Kontakte

«Besonders gerne denken wir zurück an die regen Aussprachabende, die uns mit Herrn und Frau Dir. Büchi von der Königlichen Taubstummenanstalt in Groningen (Holland) und mit Mrs. M.V. Francisco, Leiterin der Blinden- und Taubstummenanstalt in Rizal City auf den Philippinen verband.»
(Jahresbericht 1949)

1824 knüpft die «Anstalt» bereits die ersten Kontakte zu externen Expert:innen.

1917 wird an der Landesausstellung das Taubstummenwesen in Wort und Bild gezeigt. Im gleichen Jahr treffen sich Taubstummenlehrer aus der ganzen Schweiz in Wabern zu einer Konferenz.

1954 steht an der zwölften Schweizerischen Taubstummenlehrertagung das Thema «sittlich-religiöse Erziehung des taubstummen Kindes» im Zentrum.

1930 bis 1941 - Weniger Hörbehinderte und erstmalige Aufnahme von Knaben

«Wir freuten uns jeweils auf den Samstagnachmittag, weil nach dem Hofwischen mit den Buben zum Zvieri Butter und Konfitüre aufgetragen wurden oder wenn beim Morgenessen zu Brot und Kaffee auch ab und zu ein Stück Käse auf dem Teller lag.»
(Jahresbericht 1942)

1930 leben 87 hörbehinderte Mädchen in der «Anstalt».

1940 sind es nur noch 40. Dank der Jodierung des Kochsalzes und der besseren medizinischen Versorgung sind immer weniger Menschen taub.

1941 schliesst die «Anstalt» ein Abkommen mit der Kantonalen Sprachheilschule Münchenbuchsee ab: Diese besuchen künftig normal begabte Kinder, jene mit schwächerer Begabung gehen in die «Anstalt» nach Wabern. Zum ersten Mal werden in beiden Institutionen Mädchen und Knaben unterrichtet.

1940 bis 1954 - Fortschritte im Haushalt

«Zur Erleichterung der Zimmerreinigung, besonders aber zur sachgemässen Reinigung unserer zahlreichen neuen Patentmatratzen, konnten wir endlich den schon lange gewünschten und dringend benötigten Staubsauger anschaffen.»
(Jahresbericht 1954)

1940 schafft die «Anstalt» Geschirr an. Die Schülerinnen – und ab 1941 auch die neu eingetretenen Schüler – essen nicht mehr aus Blechtellern.

1949 werden die ersten Haushaltsgeräte besorgt.

Ab 1961 - Professionalisierung und verstärkte Zusammenarbeit mit den Eltern

«Die vielfältigen Kontakte, die uns mit den Eltern verbinden, sind aus unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken.»
(Jahresbericht 1984)

1860 dürfen die Schülerinnen zum ersten Mal zwei Wochen pro Jahr nach Hause in die Ferien – aber nur jene, die aus «günstigen häuslichen Verhältnissen» stammen.

1961 wird die erste Logopädin eingestellt.

Ab 1980 boomt die Heilpädagogik. Neben Heilpädagog:innen werden auch immer mehr Logopäd:innen, Legasthenietherapeut:innen und Psychomotoriktherapeut:innen ausgebildet.

1980 ist der Besuch der Schule erstmals ohne Eintritt ins Internat möglich.

1983 erörtert der Arbeitskreis zur Förderung lern- und geistig behinderter hörgeschädigter Kinder die «Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus». Die gemeinsame Verantwortung von Schule und Eltern gewinnt zunehmend an Bedeutung.

1986 arbeiten die ersten Mitarbeitenden des Internats Teilzeit.

Ab 1990 - Modernisierung

«Der Stiftungsrat will mit der nun erstmals ausformulierten Strategie die Schulen, den Gesamtbetrieb und deren Weiterentwicklung sichern.»
(Jahresbericht 2020)

1990 formuliert die Stiftung Sprachheilschule Wabern ein Leitbild und Pflichtenhefte für die Leitungspersonen. Ebenso ruft sie eine Koordinationskonferenz zur Verbesserung der internen Zusammenarbeit ins Leben.

1990 erhalten die Leher:innen den ersten Computer.

1999 wird die Schule ans Internet angeschlossen.

2001 legt die Stiftung den Grundstein für das Qualitätsmanagementsystem.

2020 erarbeitet die Stiftung ihre Entwicklungsstrategie. Sie setzt ausserdem eine Geschäftsleitung ein.

2022 wird die Stiftung Salome Brunner – wie alle anderen Sonderschulen – in die kantonale Bildungsdirektion integriert und Teil der Volksschule.

Ab 1999 - Wachstum über Wabern hinaus

«Wir engagieren uns noch stärker für die organisationsübergreifende Zusammenarbeit zum Wohl der Förderung und Bildung unserer Kinder.»
(Jahresbericht 2021)

1999 richtet die Stiftung die Regionale Sprachheil-Basisstufe Oberaargau in Langenthal für 16 Kinder ein.

2009 eröffnet die Tagesschule in Wabern.

2010 wird die Sprachheilschule Biel-Seeland mit 50 Kindern Teil der Stiftung Sprachheilschule Wabern, die ab 2011 Teil der «Salome Brunner-Stiftung» ist.

2014 übernimmt die Stiftung die Elisabeth-Müller-Schule in Wabern mit 13 Kindern.

2016 bezieht die Stiftung das umgebaute Schulhaus Battenberg in Biel. Die französischsprachige Sprachheilklasse – die «Classe de Langage» – startet.

2020 ändert die Stiftung ihren Namen in «Stiftung Salome Brunner».

2021 beginnt die Sprachheilklasse in Ins. Diese ist in die dortige Regelschule integriert.